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Den ‹wichtigen› Forschenden entmystifizieren

Bericht und Präsentationen von «Die blinden Flecken der Wissenschaftskommunikation»

Wie schwer den blinden Flecken der Wissenschaftskommunikation beizukommen ist, zeigte sich am deutlichsten in der Präsentation von Gilles Hernot (Musée d’histoire des sciences de Genève) zur Nacht der Wissenschaft in Genf. Obwohl das Festival voller Show- und Kulturelementen ist und im Sommer am Ufer des Genfersees stattfindet, haben 70% der Besuchenden einen Uniabschluss. Was braucht es denn noch, um «Bildungsferne» mit Wissenschaft in Berührung zu bringen? Diese Frage stand im Zentrum des Anlasses «Die blinden Flecken der Wissenschaftskommunikation» am 27. Mai 2016 in Bern.

Die blinden Flecken der Wissenschaftskommunikation
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«Wieso gibt es keinen international renommierten Preis für den freundlichsten und fehlerfreisten Supermarkt-Kassen-Mitarbeitenden ‑ aber so viele für Forschende», fragt Tibor Gyalog (Pädagogische Hochschule FHNW) in die Runde. Weil der Wissenschaftsbetrieb ständig Renommee produziere und damit die intellektuellen Klassengrenzen betoniere. «Wie soll sich da ein Dialog auf Augenhöhe entwickeln», fragt Gyalog. Und er fordert: «Wir müssen den ‹wichtigen Forschenden› entmystifizieren.»

Zuerst aber sollen wir uns fragen, was das für Leute seien, die niemals zu uns kommen, sagt Gyalog. Was machen sie? Was sind ihre brennenden Fragen? Wo können wir sie treffen? Gyalog ist überzeugt, dass die Schule nicht nur ein guter Ort ist, um Kinder aller Schichten anzusprechen. Man habe auch bei Eltern mit einer verkachelten Bildungsbiographie eine zweite Chance, sagt Gyalog.

Rolf Probala (Gebert Rüf Stiftung, ehemals Kommunikation ETH) geht gar einen Schritt weiter. «Wir hier können die richtigen Wege nicht finden. Unmöglich. Wir müssen Personen und Organisationen aus diesen Schichten involvieren, die ‹ihre› Leute ansprechen», ist er überzeugt. Emmanuelle Giacometti (Vorstand SCNAT, Espace des Inventions) plädiert für mehr Experimente: «Es gibt kein Richtig und kein Falsch, wir müssen ausprobieren.»

Acht solcher Experimente und die Präsentation von Tibor Gyalog, gehalten am Anlass «Die blinden Flecken der Wissenschaftskommunikation», finden Sie nachfolgend.

  • Ständerat Ruedi Noser mit Moderator Peter Lippuner
  • Tibor Gyalog
  • Gilles Hernot
  • Rolf Probala
  • Publikum «Die blinden Flecken der Wissenschaftskommunikation»
  • Ständerat Ruedi Noser mit Moderator Peter Lippuner1/5
  • Tibor Gyalog2/5
  • Gilles Hernot3/5
  • Rolf Probala4/5
  • Publikum «Die blinden Flecken der Wissenschaftskommunikation»5/5
Sternwarte Schaffhausen

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